Pressemitteilung: Critical Mass für Kids

Wangen, 14.09.2023 – Der Ortsverband Wangen/Amtzell/Achberg von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN veranstaltet auch dieses Jahr wieder eine Fahrraddemo durch Wangen. Die Demo beginnt am 22.09.2023 um 17:00 auf der Nordseite des Bahnhofs (Pendlerparkplatz) und endet eine knappe Stunde später auf dem ERBA Gelände beim portugiesischen Kulturverein, wo ein lockerer Austausch der Teilnehmer*innen bei Snacks und Getränken möglich sein wird.

Die Familien-Fahrraddemo lehnt sich an der Critical Mass an, einer weltweiten Bewegung, die seit Jahrzehnten große Gruppen von Radfahrer*innen auf die Straßen bringt. Mit der Familien-Fahrraddemo legt der Ortsverband der Grünen den Fokus dieses Jahr speziell auf die Sicherheit von Rad fahrenden Kindern und Jugendlichen und auf deren Schulwege. Dementsprechend sind dieses Jahr ausdrücklich auch Familien mit Kindern eingeladen, sich an der Veranstaltung zu beteiligen.

Keinesfalls wolle man mit der Demo den Kulturkampf „Fahrrad gegen Auto“ nach Wangen bringen, so der Vorsitzende des Ortsverbands, Johannes Waltenberger. Der bestehende Platz auf den Straßen müsse lediglich fairer aufgeteilt werden, sodass sich auch Radfahrer auf den Straßen sicherer fühlen können. Neben Radwegen und Schutzstreifen seien auch Geschwindigkeitsbegrenzungen und ausreichende Abstellmöglichkeiten innerhalb der Innenstadt ein adäquates Mittel, um langfristig mehr Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen. Damit gewinne nicht nur die Umwelt, sondern am Ende auch die verbleibenden Autofahrer, denen damit mehr Platz auf den Straßen und Parkplätzen in Wangen bliebe. Man wünsche sich auch auf kommunaler Ebene eine Mobilitätspolitik, die das Auto nicht mehr in den Mittelpunkt aller Überlegungen stelle. Am Ende des Tages müsse jeder und jede diese Entscheidung für sich treffen, die Politik könne an dieser Stelle nur die entsprechenden Anreize setzen. Dazu wolle man mit der Forderung nach einer besseren und sichereren Radinfrastruktur beitragen.

Es ist es dem Vorsitzenden des Ortsverbands wichtig, eine positive Vision für Wangen zu zeichnen: Der Ortsverband der Grünen könne sich Wangen sehr gut als Vorreiter in Sachen Fahrradmobilität vorstellen. „Wir könnten doch das Kopenhagen des Allgäus werden. Eine Vorzeigestadt in Sachen Radverkehr, die aufgrund dieses Herausstellungsmerkmals noch attraktiver für Touristen werde“, so Waltenberger. Wangen biete durch die vielen nahen Teilorte und die Kernstadt gute Voraussetzungen dafür.

Man habe leider nach der erfolgreichen Demo im vergangenen Jahr keinerlei Verbesserungen für Radfahrer in der Stadt wahrgenommen, so die zweite Vorsitzende des Ortsverbands, Rebecca Mennig. Dabei zeige sich an vielen Stellen, dass der Bedarf für das schon im vergangenen Jahr geforderte Radverkehrskonzept für Wangen noch größer geworden sei. Als Beispiel nennt sie den Boelkeplatz und die Immelmannstraße: Man täte sich bei einer Diskussion solcher Vorhaben viel leichter, wenn man heute ein Radverkehrskonzept in Wangen hätte, in dem der Endausbau bereits festgelegt wäre. Damit wäre über Jahre hinweg klar, auf welchen Routen eher Radfahrer und auf welchen eher Autos die Stadt durchqueren würden. Stattdessen machen man überall ein bisschen von allem und werde so keinem der Verkehrsteilnehmer gerecht. Außerdem gäbe es keinerlei verlässliche Daten, auf welchen Routen sich in Wangen die meisten Radfahrer bewegen würden. Dabei hat Mennig nicht nur die Radfahrer, sondern auch die Fußgänger im Blick. Wangen könne sich da einiges in Kißlegg abschauen, wo ein solches Radverkehrskonzept erst kürzlich vorgestellt wurde.

Weiterhin möchte der Ortsverband für die bereits bestehenden Regelung im Straßenverkehr sensibilisieren. Dabei habe man die festgeschriebenen Mindestabstände, die beim Überholen von Radfahrern innerorts (1,50m) und außerorts (2m) gelten im Blick, die oft nicht eingehalten werden bzw. die vielen Autofahrern bisher noch unbekannt seien. Diese gelten auch an den Stellen, an denen Schutzstreifen für Radfahrer existieren.